Psychotherapie

Jeder Mensch durchläuft im Laufe des Lebens verschiedene Herausforderungen und Krisen. In solchen schwierigen Lebenssituationen kann erhebliches psychisches Leiden oder eine psychische Erkrankung entstehen. Psychotherapie hat das Ziel, mit wissenschaftlich fundierten Methoden dieses Leid zu verringern.

Wann ist Psychotherapie sinnvoll?

43 Prozent aller Deutschen erfüllen irgendwann in ihrem Leben die Kriterien einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. Jeder Mensch kann eine psychische Störung entwickeln, ebenso wie jeder körperlich krank werden kann. Eine Psychotherapie kann beispielsweise bei anhaltender gedrückter Stimmung, Ängsten, Zwängen, Schlafstörungen oder Impulsivität sinnvoll sein. Sie kann sinnvoll sein, wenn man das Gefühl hat, dass einem die Probleme über den Kopf wachsen und man bei der Überwindung professionelle Hilfe gebrauchen könnte. Zu klären, ob Psychotherapie ein geeignetes Mittel zur Verbesserung der aktuellen Lebenssituation sein kann, ist das erste Ziel der Behandlung.

Verhaltenstherapie

Die (kognitive) Verhaltenstherapie ist eins von vier Therapieverfahren, deren Kosten von Krankenkassen übernommen werden können. Der Fokus liegt auf der aktiven Bewältigung aktueller belastender Symptome und versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe. Jeder Mensch ist einzigartig, die Probleme so individuell wie die passenden Lösungen. Wir beleuchten Einstellungen und Denkmuster, Verhaltensweisen, konkrete Situationen und Gefühle. Wichtig ist auch zu verstehen, welche Faktoren in der Vergangenheit zur Entstehung der Schwierigkeiten beigetragen haben und vor allem warum sie nicht von alleine verschwinden. Anhand dieser Erkenntnisse werden gemeinsam Strategien zur Linderung entwickelt und erprobt.

Ablauf einer Psychotherapie

Das Erstgespräch dient zu allererst dazu, sich gegenseitig kennenzulernen. Auf der einen Seite mache ich mir ein Bild von den Beschwerden, die Sie zu mir geführt haben: Wo liegen die Probleme? Seit wann bestehen sie? Was hat dazu geführt, dass sie entstanden sind? Auf der anderen Seite sollen Sie einen ersten Eindruck von mir und meiner Arbeitsweise erhalten. Sie brauchen keine Überweisung.

Dem Erstgespräch folgen wenige probatorische Sitzungen. Sie können in dieser Phase prüfen, ob die Chemie stimmt und ob Sie sich vorstellen können, mit mir zusammen zu arbeiten. Gleichzeitig dient die Probatorik der tiefergehenden Diagnostik und der Abklärung, ob eine behandlungsbedürftige psychische Erkrankung und damit die Indikation für eine Psychotherapie vorliegt. Es wird detailliert abgeklärt, in welchen Lebensbereichen Schwierigkeiten auftreten und wie sich diese genau äußern. Auch Fragebögen kommen unterstützend zum Einsatz. In der biographischen Anamnese werden Ereignisse aus der Vergangenheit besprochen und ihr Einfluss auf die heute bestehenden Probleme geprüft. Wir erstellen aus diesen Informationen ein Modell, das erklären soll, welche Faktoren die Entstehung der Symptome begünstigt haben und welche sie aufrechterhalten. Daraus leiten wir konkrete Ansatzpunkte für eine Psychotherapie ab. Am Ende der Probatorik entscheiden Sie, ob Sie die Therapie beginnen wollen.

Die Psychotherapie selbst ist ein sehr individueller Prozess, der sich an Zielen orientiert, die wir zu Beginn gemeinsam festlegen. Wir prüfen, ob sich der Weg in Etappen aufteilen lässt und beurteilen zwischendurch, ob die eingeschlagene Richtung die richtige ist. Ein transparentes Vorgehen ist mir dabei sehr wichtig. Sie können jederzeit Fragen stellen oder einen anderen Weg vorschlagen. An vielen Stellen erfordert Psychotherapie Ihre aktive Mitarbeit, etwa durch Selbstbeobachtung oder Erprobung besprochener Verhaltensweisen.

Eine Therapiesitzung dauert in der Regel 50 Minuten und findet einmal pro Woche statt. Manchmal kann es sinnvoll sein, mehrere Sitzungen am Stück durchzuführen.